Mittwoch, 30. April 2008

Von der Teilprivatisierung der Deutschen Bahn profitieren vor allem die Fahrgäste

Das Bundeskabinett hat heute Eckpunkte zur Teilprivatisierung der Deutschen Bahn gebilligt. Danach werden 24,9 Prozent des Personen- und Güterverkehrs an private Partner veräußert.

Bundesverkehrsminister Tiefensee sagte nach dem Beschluss des Kabinetts:
"Für die Deutsche Bahn haben wir heute die Signale auf Zukunft gestellt. Von den Privatisierungserlösen werden vor allem die Bahnkunden profitieren. Wir wollen Engpässe im Schienennetz beseitigen, marode Bahnhöfe schneller sanieren und den Lärmschutz verbessern.
Ich bin sicher, dass die Bahn mit der Teilprivatisierung ihrer Verkehrssparten im internationalen Wettbewerb künftig eine hervorragende Rolle spielen wird. Dafür hat der Eigentümer Bund nun die Voraussetzungen geschaffen.
Ich habe mich stets dafür eingesetzt, dass der Konzern nicht zerschlagen wird. Dieses Ziel haben wir erreicht. Es werden lediglich 24,9 Prozent des Personen- und Güterverkehrs an private Partner veräußert. So genannte Heuschrecken bleiben damit außen vor. Eine Aufstockung des privaten Kapitals ist mit mir nicht zu machen." (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Nr. 100/2008)

Finnetunnel ist ein Schlüsselprojekt für die Hochgeschwindigkeitsstrecke Erfurt - Halle/Leipzig

Schildtaufe der Tunnelbohrmaschine in Sachsen-Anhalt

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat heute in Herrengosserstedt (Sachsen-Anhalt) an der Schildtaufe für die Bohrmaschine des Finne-Bahntunnels teilgenommen. Der Tunnel wird mit einer Länge von 6.970 Metern der längste Eisenbahntunnel der Neubaustrecke Erfurt - Leipzig mit Abzweig nach Halle sein.

Tiefensee: "Mit der Schildtaufe beginnen die Bohrarbeiten für den Finnetunnel. Dieses technisch höchst anspruchsvolle Bauwerk ist ein Schlüsselprojekt für unser Ziel, die wichtige Hochgeschwindigkeitsstrecke von Erfurt nach Halle und Leipzig so schnell wie möglich fertig zu stellen. Dies ist ein guter Tag für die wirtschaftliche Weiterentwicklung der neuen Bundesländer. Das ist aber auch ein klares Bekenntnis zur Schiene als moderner und umweltverträglicher Verkehrsträger. Auf dieser Strecke werden die Züge mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Selbstverständlich wird der Finnetunnel mit modernsten Sicherheitseinrichtungen ausgestattet."

Mit dem Finnetunnel entstehen zwei eingleisige Tunnelröhren, die im Rohbau Ende 2011 fertig gestellt sein werden. Beide Tunnelröhren werden alle 500 Meter durch Rettungsstollen verbunden, die mit Schleuseneinrichtungen versehen sind. Nach den Planungen müssen ca. 1,4 Millionen m³ Gestein und Sand abtransportiert werden. Der Tunnel liegt zum Teil 50 Meter unter dem Grundwasserspiegel. Mit der 8,6 km langen Saale-Elster-Talbrücke befindet sich an der Strecke ein weiteres bedeutendes Ingenieurbauwerk im Bau.

"Von dieser Verbindung profitieren vor allem die Bahnkunden. Ab dem Jahr 2015 soll die Fahrzeit zwischen Erfurt und Halle nur noch 31 Minuten betragen", so Tiefensee weiter. "Wenn zwei Jahre später, im Jahr 2017 die Neubaustrecke von Erfurt nach Ebensfeld in Betrieb geht, werden die Züge zwischen Berlin und München nur noch etwas mehr als vier Stunden unterwegs sein. Für den Bau des Finnetunnels wünsche ich allen Beteiligten einen guten Verlauf der Arbeiten. Auch beim Einsatz von modernsten Geräten bleibt es eine anspruchsvolle und gefährliche Aufgabe, einen fast sieben Kilometer langen Tunnel zu bauen. Deswegen gelten den Mineuren meine besonderen Wünsche."

Für den Bau des Finnetunnels stellt der Bund 249 Millionen Euro bereit. (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Nr. 102/2008)